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Qi Gong- Meditation in Bewegung

Qi Gong ist hier in den westlichen Ländern noch recht unbekannt, während es vor allem für die Chinesen Teil des täglichen Lebens ist. Es gibt kaum einen Lebensbereich, in dem Qi Gong nicht Anwendung findet und auch hier zu Lande erfreut es sich immer größerer Beliebtheit, auch wenn wir Europäer ja generell solchen etwas außergewöhnlichen Dingen eher skeptisch gegenüberstehen.

 

Was wir nicht beweisen oder mit eigenen Augen sehen können, daran glauben wir erstmal auch nicht. In der Wissenschaft ist dieser Ansatz natürlich von Vorteil, aber es stellt sich dann die Frage: entgeht uns vielleicht nicht etwas, wenn wir immer nur das Ausprobieren und an dem festhalten, was wissenschaftlich bewiesen ist? Schließlich ist es noch gar nicht so lange her, dass Naturheilkunde oder Chinesische Medizin als Unfug abgetan wurde und heute wird beides sogar in Deutschlands wohl bekanntestem Krankenhaus, der Berliner Charité, genutzt. Vielleicht ist ja auch an den anderen Methoden der fernöstlichen Kultur etwas dran...

Was ist Gi Gong?

Qi Gong ist eine Art Sammelbegriff für alle Übungen, die unsere Lebensenergie (Qi) im Körper steuern bzw. beeinflussen. Es ist sowohl ein Bewegungs- als auch ein Konzentrations- bzw. Meditationssystem, das unter anderem auch in der Kampfkunst und der traditionellen Chinesischen Medizin angewendet wird. Den Begriff "Qi Gong" gibt es allerdings erst seit den 1950er Jahren, auch wenn die Übungen selbst auf jahrtausende alten Techniken beruhen.

Es existiert eine unüberschaubare Menge an Übungen und auch wenn sich einige Formen als recht effektiv und praktikabel herauskristallisiert haben, gibt es kein einheitliches System. Das liegt vor allem daran, dass, wie auch in den Kampfkünsten üblich, die Übungen immer nur von Meister zu Schüler weitergegeben wurden. Diese Schüler lehrten dann wiederum eigene Konzepte und entwickelten neue Techniken, die sind an an ihre Schüler weitergaben und so weiter.

 

 

Aber: auch wenn die Übungen oft sehr unterschiedlich aussehen, folgen sie alle denselben Prinzipien. Jede Technik hat seinen Zweck und hat einen Bezug zu bestimmten Energieleitbahnen (Meridiane) im menschlichen Körper, d.h sie nehmen Einfluss auf den Energiefluss mit dem Ziel das "Qi" zu harmonisieren. Dazu aber später mehr.

Die fünf Säulen der Chinesischen Medizin

Die Traditionelle Chinesische Medizin (TCM) ist eine Heilkunst, die sich vor über 2000 Jahren in China herausbildete und über die Jahrhunderte hinweg weiterentwickelte. Sie umfasst verschiedene therapeutische Verfahren, die auch als "Säulen" der Traditionellen Chinesischen Medizin bezeichnet werden. Diese fünf Säulen sind

  • Arzneimitteltherapie
  • Akupunktur
  • Tuina (Massage)
  • individuelle Diätprogramme
  • Qi Gong

 

Qi Gong dient also, sofern man darin etwas bewandert ist, vor allem zur Selbstheilung und Selbsthilfe. Anders bei vielen modernen Therapien ist Qi Gong jedoch nichts, was man mal eben für vier Wochen macht, um eine Besserung zu erzielen, sondern es sollte lebenslang und dabei täglich geübt werden. Nur so kann es seinen vollen Nutzen entfalten.

"Qi" und "Gong"

Qi, im japanischen Ki, ist ein im asiatischen Raum sehr geläufiger Begriff, hier im Westen jedoch nur einigen Wenigen bekannt. Übersetzt heißt Qi so viel wie Energie, Luft, Atem, Wind, Lebenshauch und Lebensessenz. In der Vorstellung der Asiaten kann das Qi kultiviert und gerichtet werden und zwar in beide Richtungen: zum Zerstören oder zum Heilen. Wenn du mal einen Shaolin Mönch gesehen hast, der eine Nadel durch eine Scheibe wirft, weißt du, wie kraftvoll das Qi sein kann. Qi Gong ist jedoch mehr zum Heilen gedacht mit dem Ziel Harmonie, Ausgewogenheit, innere Stärke und Erkenntnis zu bringen.

Qi Gong im Alltag

Qi Gong ist dabei für jeden Menschen, egal welchen Alters und welcher körperlichen Konstitution geeignet. Je nach Ziel und Anspruch werden leichtere Formen oder auch sehr komplexe Übungen mit längeren Bewegungssequenzen durchgeführt.

 

Es gibt allerdings zwei unterschiedliche Formen des Qi Gong:

  1. "Stilles" Qi Gong, z.B. Meditation bzw. alle Formen der Ruhe
  2. "Bewegtes" Qi Gong. Damit sind, wie der Name schon sagt, alle Übungen in Bewegung gemeint.
Wofür Qi Gong gut ist

Qi Gong soll zahlreiche Vorteile für den Menschen mit sich bringen und ist als ganzheitliches System für Körper und Geist zu betrachten. In folgenden Gebieten findet es vor allem Anwendung:

  • Krankheitsprävention und Aktivierung von Selbstheilungskräften
  • geistige und körperliche Entspannung
  • es verbessert die Achtsamkeit und Konzentration                                                         => es bringt dich wieder ins Gleichgewicht von Anspannung und Entspannug

 

Wichtig ist noch zu wissen, dass nicht alle Übungen bei jedem gleich wirken. Alle Menschen sind verschieden und jeder hat andere Bedürfnisse. Deshalb ist es auch so wichtig, beständig zu üben und nach und nach herauszufinden, welche Übungen einem gut tun.

Qi Gong im Training?

Stellt sich nun die Frage, ob wir von Qi Gong auch im täglichen Training profitieren können. Die Antwort lautet selbstverständlich: Ja. Viele Aspekte, die im Qi Gong verwendet werden, finden sich auch in der Kampfkunst wieder und sollten auch in der Selbstverteidigung Anwendung finden. Der Begriff der "Qi" hat in jeder Kampfkunst elementare Bedeutung und warum sollten wir nicht auch versuchen, innere Stärke zu kultivieren? Heutzutage wird im Kampfsport leider viel zu viel Wert auf das äußere, also die Kraft, Ausdauer, Technik etc. gelegt und dabei vergessen, dass es noch andere, teilweise viel wichtigere Dinge zu beachten gibt. Der Geist ist oft wichtiger als der Körper.

Ein Beispiel abseits des Kampfsports: wie kann es eigentlich sein, dass Fußballprofis, die ihr ganzes Leben kaum etwas anderes machen als Fußball zu spielen, plötzlich im Elfmeterschießen das Tor nicht mehr treffen? Zu wenig Kraft, Ausdauer oder Technik kann es ja nicht gewesen sein. Vielmehr hat der Kopf oder auch das Qi nicht mitgespielt.

Genau deshalb halte ich es für so unglaublich wichtig, die geistigen Aspekte der Kampfkunst bzw. Selbstverteidigung zu trainieren und nicht immer nur härtere, schnellere und bessere Techniken zu üben. Es gibt nämlich immer jemanden, der härter, schneller und besser ist... :)

 

Unsere Kurse zu den Themen Selbstverteidigung und Selbstbehauptung sind geeignet für Kinder ab 4 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Ihr findet uns an folgenden Standorten:

Bersenbrück, Bramsche, Hasbergen- Gaste, Hesepe, Lappenstuhl, Osnabrück- Widukindland, Venne, Wallenhorst und Ueffeln.

 

Ein kostenloses und unverbindliches Probetraining ist jederzeit möglich!

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Vielen Dank schon mal im Voraus!

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